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Ursachen für das Erfrieren von Walnussbäumen und mögliche Schutzmaßnahmen

Hauptursachen für das Erfrieren von Walnussbäumen

Spätfröste im Frühling

o   Nach dem Temperaturanstieg im März–April beginnt die Vegetationsperiode des Walnussbaums.

o   Ein plötzlicher Temperaturabfall unter 0°C kann junge Knospen, Triebe und Blüten schädigen.

o   Besonders empfindlich ist die Phasen des Knospenaufbruchs und der jungen grünen Triebe.

Frühes Austreiben bei instabilem Wetter

o   In warmen Perioden im Februar–März kann der Saftfluss frühzeitig beginnen.

o   Bei anschließendem Temperaturabfall sind die Gewebe aufgrund des höheren Wassergehalts anfälliger für Frostschäden.

Unzureichende Winterhärte

o   Die Walnuss ist eine wärmeliebende Pflanze.

o   Junge Bäume (bis 3 Jahre) sind noch nicht so gut verwurzelt und haben eine zarte Rinde und nicht ausreichend verhoztes Holz, das leichter erfrieren kann.

o   Temperaturen unter –20 °C (besonders ohne Schneedecke) sind kritisch.

Ungeeignete agrartechnische Maßnahmen

o   Späte Stickstoffdüngung im Herbst fördert neues Wachstum, das vor dem Winter nicht ausreift.

o   Unzureichende Bewässerung im Sommer führt zu schwächeren Geweben, die leichter durch Kälte beschädigt werden.

o   Falscher Schnitt im späten Herbst provoziert unerwünschtes Wachstum.

Niedrig gelegene Standorte und Kaltlufttaschen

o   In Ebenen und Tälern bleibt kalte Luft länger und kann zu Frostschäden führen.

 

o   Setzlinge an solchen Orten sind länger und stärkerem Frost ausgesetzt.


Präventive Maßnahmen gegen Frostschäden

 

Auswahl geeigneter Sorten

o   Wählen Sie frostresistente Sorten wie:

§  Chandler

§  Fernette

§  Fernor

§  Franquette

§  Lara

§  Tulare

§  Ronde de Montignac

 

Geeigneter Pflanzstandort

o   Vermeiden Sie niedrige Lagen, in denen kalte Luft länger verweilt (Frosttaschen).

o   Wählen Sie sonnige, südliche oder südwestliche Hänge, wo der Schnee schneller schmilzt und eine bessere Luftzirkulation herrscht.

o   Schutz vor Nord- und Ostwinden durch Hecken, Windschutznetze oder Gebäude.

 

Anpassung der agrartechnischen Maßnahmen

Bewässerung:

o   Sorgen Sie für mäßige, aber regelmäßige Bewässerung während der Vegetationsperiode.

o   Reduzieren Sie die Bewässerung gegen Ende des Sommers, um die Gewebe zu verhärten.

Düngung:

Für konventionelle Produzenten:

o   Frühling (März–April): Stickstoffdünger–30–50 kg/ha, aufgeteilt in zwei Dosen:

§  Erste Hälfte – früh im Frühling

§  Zweite Hälfte – Anfang Juni

o   Mikroelemente (Bor, Zink, Magnesium): Blattdüngung, 1–2 Spritzungen im Mai–Juni

o   Sommer (Juni): Einstellung der Stickstoffdüngung nach Mitte Juni – um das Wachstum unreifer Triebe zu vermeiden

o   Herbst (September–Oktober): Komplexdünger NPK mit überwiegendem Kalium- und Phosphorgehalt; organischer Dünger – optional, alle 2–3 Jahre

Für Bio-Produzenten:

o   Frühling: Kompost oder gut Stallmist 300–500 kg/ha, abhängig von der Bodenfruchtbarkeit; Pflanzenextrakte (Brennnessel, Hülsenfrüchte) – Flüssigdünger, 2–3 Mal während der Saison; Blattdüngung mit bio-zertifizierten Produkten mit Bor und Zink

o   Sommer: Ausgewogene Düngung mit Pflanzenextrakten; Einstellung der Düngung Ende Juni

o   Herbst: Holzasche – Kaliumquelle (50–100 kg/ha), vorsichtige Dosierung wegen pH-Wert; Kompost mit hohem Kaliumgehalt; Mulchen mit Stroh oder Blättern – hält Wärme und Feuchtigkeit, schützt vor Frost

       Schnitt:

·        Führen Sie keinen Schnitt spät im Herbst durch – fördert unreifes Wachstum.

·        Empfohlen wird der Schnitt Ende Winter oder Frühling vor dem Knospenaufbruch.

Physischer Schutz der Walnussbäume im Winter

o   Mulchen auf der Baumscheibe (dicke Schicht Stroh, Blätter, Stallmist) – hält höhere Temperatur und Feuchtigkeit im Boden.

Pflanzen in der richtigen Tiefe

o   Beim Pflanzen im Herbst oder Frühling sollte der Wurzelhals etwa 4–5 cm unter der Bodenoberfläche liegen.

o   Dies schützt die Basis des Setzlings vor Frost.

 Anpassung an das lokale Klima

o   In sehr kalten Regionen ist das Pflanzen im Frühling vorzuziehen, wenn die Frostgefahr geringer ist.


Was kann nach dem Erfrieren getan werden?

 

Diagnose der Schäden
So erkennen Sie erfrorene Teile:

o   Knospen: schwarz, trocken oder abgefallen.

o   Rinde: gräulich-braun, mit Rissen oder Ablösungen.

o   Triebe: verdunkelt, weich oder schrumpelig.

o   Stamm: bei einem Kratzer mit dem Messer, wenn das Gewebe unter der Rinde braun ist, ist es tot.

o   Wurzeln: wenn sie beschädigt sind, kann der gesamte Setzling abgestorben sein; lebende Wurzeln sind weiß/gelblich und saftig beim Schnitt.

Schnitt der erfrorenen Teile
Wann:

·        Früh im Frühling, nachdem keine Gefahr von weiteren Frösten besteht.
Wie:

·        Schneiden Sie bis zum gesunden Gewebe, wo die Farbe unter der Rinde grün ist.

·        Verwenden Sie eine scharfe und desinfizierte Scheere.

Bewässerung und Pflege nach dem Erfrieren

·        Regelmäßige, mäßige Bewässerung, besonders bei Trockenheit.

·        Vermeiden Sie Überwässerung – kann zu Wurzelfäule führen.

·        Mulchen mit organischem Material – erhält Feuchtigkeit und verbessert das Mikroklima um die Wurzeln.

Zusätzliche Pflege zur Stärkung

·        Schutz vor Schädlingen: Erfrorene Pflanzen sind anfälliger für Krankheiten und Insekten.

·        Unkrautkontrolle: Lassen Sie keine Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zu.

 

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