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Anthraknose und Bakteriose bei Walnüssen und ihre Verhütung

Walnüsse (Juglans spp.) sind wertvolle Bäume, können aber von verschiedenen Krankheiten befallen werden, darunter Anthraknose und bakterielle Erkrankungen, die zu den am weitesten verbreiteten und schwerwiegendsten gehören. Das Erkennen von Krankheiten, das Erkennen von Symptomen und rechtzeitiges Handeln sind entscheidend für eine effektive Bewirtschaftung, die Erhaltung der Baumgesundheit und die Sicherung

Anthraknose (Marssonina juglandis)

Anthraknose ist eine Pilzkrankheit, die alle Walnussarten befällt und sich sowohl an den Früchten als auch an den Blättern manifestiert. Am häufigsten wird Anthraknose durch Marssonina juglandis (Syn. Gnomonia leptostyla) verursacht. Erste Symptome sind unregelmäßig geformte, unterschiedlich große gelbrote Flecken mit einem rotbraunen Hof auf den Blättern. Stark befallene Blätter vergilben, verbrennen, trocknen aus und fallen ab. Auf den Früchten erscheinen kleine schwarzbraune Flecken, die zu vorzeitigem Fruchtabfall führen können. Die Krankheit entwickelt sich schnell bei nassem Wetter und Temperaturen zwischen 10 °C und 32 °C. Sie überwintert in infizierten Trieben und abgefallenen Blättern und verbreitet sich im Frühjahr durch Wind und Regen.


Bakteriose (Xanthomonas arboricola pv. Juglandis)

Die bakterielle Erkrankung befällt alle grünen Teile des Walnussbaums und äußert sich in Form lokaler Nekrosen. Stark befallene Blätter deformieren sich und sterben ab. An den Trieben bilden sich fettige, dunkel verfärbte und sich ausbreitende braune Flecken. Diese können tief eindringen und das Holz und den Kern erreichen oder bei späteren Infektionen nur auf die Rinde beschränkt bleiben. Infizierte junge Früchte und Kätzchen werden schwarz und sterben ab. Das Bakterium überwintert in infizierten Trieben, Knospen und Kätzchen. Die Krankheit wird durch kühles und regnerisches Wetter während und nach der Blüte begünstigt.

 

Walnüsse werden neben der Bakterienfäule auch von mehreren Krebs verursachenden Krankheitserregern befallen, darunter Pilzinfektionen wie Botryosphaeria-Krebs und das durch Phomopsis spp. verursachte Absterben der Nüsse, das sich oft in Form von abgestorbenen Trieben und Ästen äußert.

 

• Symptome der Bakterienfäule an Walnüssen:  Schwarze Läsionen an den Früchten und manchmal die Schwärzung junger, zarter Triebe; diese Läsionen können auch mit den Frucht- und Triebspitzen verwachsen, was zu Verformungen und Abfallen führt.

Weitere Symptome sind wassergetränkte Flecken auf Blättern und Nüssen sowie austretendes Bakterienexsudat.

• Botrytis-Krebs und -Fäule: Erscheint Ende August und September mit bräunlichen Nüssen und teilweise abgestorbenen Zweigen. Gelegentlich sind befallene Blätter zu sehen, jedoch nie nekrotische Läsionen an den Blattspreiten.
• Ein weiteres häufiges Symptom ist die Ansammlung abgestorbener Äste und Triebe (altes Holz). Viele dieser abgestorbenen Gewebe sind mit Pyknidien gefüllt, die von den Pilzen Botryosphaeria und/oder Phomopsis produziert werden.


Prävention und Management

Zur wirksamen Bekämpfung von Anthraknose und bakteriellen Erkrankungen werden folgende Maßnahmen empfohlen:

  • Auswahl resistenter Sorten: Durch den Anbau resistenter Sorten kann das Infektionsrisiko deutlich reduziert werden. Beispiele für solche Sorten sind Fernor, Lara, Ferne, Franquette, Izvor und Chandler.
  • Hygieneschnitt: Regelmäßiges Entfernen infizierter Triebe und Äste reduziert die Infektionsquellen. Befallene Teile sollten 15 cm unterhalb der betroffenen Stelle abgeschnitten und verbrannt werden.
  • Umgang mit Laub: Das Aufsammeln und Verbrennen von Laub verhindert die Überwinterung von Krankheitserregern. Alternativ kann das Laub 10–15 cm tief im Boden vergraben werden.
  • Kupferhaltige Fungizide: Die Anwendung von kupferhaltigen Produkten wie Bordeauxbrühe (2 %) vor und nach der Blüte sowie anderer kupferhaltiger Fungizide kann vor diesen Krankheiten schützen. Empfohlene Produkte sind beispielsweise Champion, Cuprocin, Funguran usw.
  • Verbesserung der Wachstumsbedingungen: Durch die Gewährleistung optimaler Wachstumsbedingungen für Walnüsse, einschließlich der richtigen Bewässerung und Düngung, kann das Immunsystem des Baumes gestärkt und die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten erhöht werden. 

In Bulgarien werden bakterielle Walnusserkrankungen durch agronomische Maßnahmen wie Beschneiden und Vernichten infizierter Triebe sowie Winterbehandlungen mit kupferhaltigen Produkten bekämpft. Während der Wachstumsperiode werden Kupferfungizide (Champion, Cuprocin, Funguran usw.) empfohlen.
Zur Bekämpfung von Botrytis-Krebs und -Fäule werden Fungizide wie Coprantol Duo (Kupferhydroxid + Kupferoxychlorid) eingesetzt. Die Aufwandmenge beträgt 350 g/ha, wobei vier Anwendungen im Abstand von 7 Tagen empfohlen werden.

Zur Kontrolle von Botrytis-Krebs und Brand werden Fungizide wie Coprantol Duo (Kupferhydroxid + Kupferoxychlorid) verwendet. Die Anwendung beträgt 350 g/ha, wobei 4 Anwendungen in Abständen von 7 Tagen empfohlen werden.

Für konventionelle Erzeuger:

Anthraknose (Marssonina juglandis):

Fungizide auf Kupferbasis:

  • Bordeaux-Mischung (2%) – vor und nach der Blüte
  • Champion (Kupferhydroxid) – 300-350 g/ha
  • Funguran (Kupferhydroxid) – 300-350 g/ha
  • Cuprocin (Kupferoxychlorid) – 300-400 g/ha

Fungizide mit kombinierter Zusammensetzung:

  • Coprantol Duo (Kupferhydroxid + Kupferoxychlorid) – 350 g/ha, 4 Anwendungen im Abstand von 7 Tagen

Bakterienbrand (Xanthomonas arboricola pv. Juglandis):

Produkte auf Kupferbasis:

  • Champion, Cuprocin, Funguran – Anwendung vor und nach der Blüte

Biologische Produkte:

  • Serenade AS (Bacillus subtilis) – zur Kontrolle bakterieller Infektionen

Für Bio-Erzeuger:

Anthraknose und Bakterienbrand:

Biologische Produkte auf Kupferbasis (zugelassen für den ökologischen Landbau):

  • Bordeaux-Mischung (1-2%)
  • Cuprocin 35 WG (Kupferoxychlorid)
  • Funguran OH 50 WP (Kupferhydroxid)

Biofungizide und Biobakterizide:

  • Serenade AS (Bacillus subtilis)
  • Bioformel basierend auf Trichoderma spp.
  • Bioprotektion mit Propolis-Extrakt (natürliche fungizide Wirkung)

Anwendungsempfehlungen:

  • Das Besprühen beginnt im zeitigen Frühjahr, vor dem Blattaustrieb.
  • Nach der Blüte und während der Wachstumsperiode bei feuchten Bedingungen wiederholen.
  • Intervall zwischen den Anwendungen: 7–14 Tage, je nach Wetterbedingungen.
  • Bei Regenwetter wird eine erneute Anwendung innerhalb von 24–48 Stunden empfohlen.

 

Diese Praktiken tragen dazu bei, eine wirksame Krankheitskontrolle sicherzustellen und Ernteverluste zu verhindern.

Bakterienbrand, Botrytis-Krebs und Anthraknose stellen besondere Herausforderungen dar. Sorgfältige Überwachung, rechtzeitiges Eingreifen und die richtige Hygiene der Obstgärten können jedoch dazu beitragen, ihre Auswirkungen zu verringern. Regelmäßige Überwachung der Walnussplantagen und rechtzeitige Präventivmaßnahmen sind entscheidend für die Gesundheit der Bäume und eine qualitativ hochwertige Ernte.